Diese Seite drucken
Donnerstag, 27 Dezember 2018 17:30

Ein Schlaraffenland für Vögel im Tierpark

Ein Schlaraffenland für Vögel im Tierpark

Sieben Flamingos leben seit der Eröffnung im August in Flamingoland.
In den nächsten Wochen werden vier weitere aus dem Dresdener Zoo die kleine Gruppe verstärken.
Bis zu zwanzig Vögel wünschen wir uns. Ihre exakte zoologische Bezeichnung ist Roter oder Kuba-Flamingo (Phoenicopterus ruber).
Er ist allerdings nicht nur auf Kuba, sondern in der gesamten Karibik und in Teilen des angrenzenden Festlands zu Hause.

Warum hatten wir uns für den Roten und nicht für eine der anderen fünf Flamingoarten entschieden?
Man könnte sagen, dass wir damit den Stadtfarben von Limbach-Oberfrohna gerecht werden, vor allem dann, wenn im kommenden Frühjahr ein grüner Schilfgürtel die Anlage säumen wird.
Nein. Der wahre Grund ist der, dass diese Art auch in kleineren Gruppen leben und sich fortpflanzen kann, während alle anderen in Trupps von mehr als 30 Vögeln gehalten werden müssen. Mit Fortpflanzungserfolgen werden wir uns aber noch vier bis fünf Jahre gedulden müssen, weil unsere noch jungen Vögel dann erst geschlechtsreif sind. Vielleicht gelingt es uns aber auch, noch einige ältere Tiere zu erwerben.

Die in Flamingoland geschaffenen Bedingungen scheinen nach unseren bisherigen Beobachtungen durchaus für Liebesspiele geeignet zu sein:
Der Damm, der einmal die Männchen zur „loveparade“ animieren soll, ist heute für die sieben Vögel schon die Hauptstraße, an deren einem Ende die Futtergefäße stehen und am anderen sich der Salzwasserpool befindet. Ihn suchen sie gerne auf, um ihre empfindlichen Füße zu pediküren, aber auch um daraus zu trinken.
Das dabei aufgenommene Salz wird über die Nase wieder ausgeschieden und schützt dabei die Schleimhäute vor Infektionen.

Das Rot des Gefieders ist in den letzten Wochen auch schon kräftiger geworden; neben dem karotinhaltigen Futter haben die im Wasser lebenden Mikroben, wie Algen, aber auch Wasserflöhe, wie die roten Daphnien, dazu beigetragen. Die Flamingos bei ihrer Lieblingsbeschäftigung, dem Ausfiltern des Planktons aus dem
Wasser, zu beobachten, erfüllt den sachverständigen Beobachter mit Begeisterung, bekommt er doch das Gefühl, dass Flamingoland
auch Schlaraffenland genannt werden könnte.

Der fromme Wunsch des Autors an die Besucher: Nehmen Sie sich mindestens zwanzig Minuten Zeit und gehen Sie vielleicht auch zweimal auf den Besucherdamm. Es gibt viel zu beobachten, nicht nur bei den Flamingos, sondern auch bei den anderen derzeit zwölf weiteren Vogelarten, worüber später zu berichten sein wird.
Sogar ein Fernrohr steht zur Verfügung!

Text: Prof. Klaus Eulenberger, Vorsitzender des Tierparkfördervereins

Quellenangabe: Stadtspiegel von Limbach-Oberfrohna 23/13. www.limbach-oberfrohna.de