Süße Melodien zur Weihnachtszeit
Am Freitag, dem 8. Dezember gibt es im Robert-Schumann-Haus Zwickau um 18 Uhr ein besonderes Konzert mit weihnachtlicher Musik in ungewöhnlicher Besetzung. Drei Musikerinnen, die sich auf Alte Musik und ihre Aufführungspraxis spezialisiert haben, kommen dazu nach Zwickau: Marion Treupel-Franck (Traversflöte), Johanna Seitz (Harfe) und ihre Schwester Elisabeth Seitz (Hackbrett). Unter dem Titel "Noëls en trio - Süße Melodien zur Weihnachtszeit" haben sie ein Programm mit weihnachtlicher Musik aus Renaissance und Barock zusammengestellt und entführen ihre Zuhörer in die Welt der Grounds, Carols, Fantasien und Tarantellas mit Kompositionen aus England, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Peru - bis hin zur Pifa aus Händels Messias.
Elisabeth Seitz studierte Hackbrett - eine mit Klöppeln geschlagene Kasten-Zither - in Linz und München. Sie prägte u. a. das französische Ensemble L´Arpeggiata mit ihrem Instrument und trug durch viele Konzerte, CD- und Rundfunkaufnahmen in den Sparten Alte Musik, Neue Musik und Weltmusik wesentlich dazu bei, das in der Volksmusik bis heute verbreitete Hackbrett auch in der Landschaft der europäischen Kunstmusik wieder zu verwurzeln. 2006 bis 2009 unterrichtete sie an der Anton-Bruckner-Universität Linz. 2016 initiierte sie ein Hackbrettfestival in Wuppertal.
Johanna Seitz studierte Konzertharfe in Wuppertal und Essen sowie Barockharfe in Den Haag bei Christina Pluhar und in Mailand bei Mara Galassi. Als Continuo-Spielerin und Solistin gastiert sie weltweit auf renommierten Festivals, dokumentiert durch zahlreiche Rundfunkmitschnitte und CD-Einspielungen.
Marion Treupel-Franck spezialisierte sich nach ihrem Querflötenstudium in Wien bei Barthold Kujken in Brüssel auf die Traversflöte und lehrt das Instrument an den Musikhochschulen in München und Regensburg. Konzerte mit namhaften Barockorchestern führten sie durch ganz Europa, Südafrika, Mittelamerika und nach Japan. Sie wird regelmäßig als Dozentin zu internationalen Kursen für Alte Musik eingeladen.
Clara Schumanns Urgroßvater Johann George Tromlitz (1725-1805) war ein Pionier in der Weiterentwicklung von Travers- und Querflöte. 1791 erschien sein maßgebliches Lehrwerk "Ausführlicher und gründlicher Unterricht die Flöte zu spielen"; auch der Dichter Eduard Mörike besaß eine Tromlitz-Flöte. Das Robert-Schumann-Haus Zwickau konnte vor wenigen Wochen bei einer Auktion einen Originalbrief von Clara Schumanns Urgroßvater, den er im Zusammenhang der Publikation dieses Lehrwerks schrieb, für seine Sammlung erwerben. Aus Anlass des Konzerts wird dieser Brief in einer Sonder-Vitrine ausgestellt.
Karten zu dem Konzert, das von der Robert-Schumann-Gesellschaft Zwickau veranstaltet wird, sind zum Preis von 12 Euro (ermäßigt 9 Euro) an der Museumskasse im Robert-Schumann-Haus (Telefon 0375 844406) zu erwerben.