Uraufführung von „EUdaimonía“ von Tamó Gvenetadze hat am 10. April als Theater hinterm Vorhang im Zwickauer Gewandhaus Premiere. Das Projekt „Inside Outside Europe“ vereint erstmals die Städtischen Theater der
Kulturhauptstadtregion, d. h. die Theater Chemnitz, Plauen-Zwickau, das Mittelsächsische Theater Freiberg/Döbeln und das Eduard-von-Winterstein-Theater Annaberg-Buchholz in künstlerischer Zusammenarbeit. Im Rahmen des
europäischen Kulturhauptstadtjahres 2025 nähern sich die Häuser in Form einer Tetralogie auf je eigene Weise Europa; jedes Haus bringt eine Theaterinszenierung zur Uraufführung.
Für das Theater Plauen-Zwickau hat die georgische Autorin Tamó Gvenetadze das Stück „EUdaimonía“ geschrieben, das jetzt am 10. April in der Regie der Autorin als Theater hinterm Vorhang im Gewandhaus Premiere hat.
"EUdaimonía" verspricht keinen dämonischen Abend, wie der Titel vielleicht vermuten lässt. Tatsächlich bedeutet „Eudaimonía“ im Griechischen einfach Glückseligkeit, beschreibt also in der Philosophie den Zustand eines erfüllten
Lebens. Ein solch paradiesisches Leben erhoffen sich auch zahlreiche Menschen, die nach Europa strömen. Verkörpert Europa wirklich eine solch sichere und glückliche Zukunft? Das fragt sich auch Dea, eine georgische Ärztin, die schon
lange in Sachsen arbeitet, sich jedoch immer noch nicht willkommen fühlt. Als Dea in der Ausländerbehörde den jungen Georgier Erekle kennenlernt, prallen ihre Erfahrungen und seine Hoffnungen aufeinander. Er ist enthusiastisch: Gerade erst ist Georgien ein potentieller EU-Beitrittskandidat geworden, schon hat Erekle den Sprung nach Deutschland geschafft, um in seinen Semesterferien ein vielversprechendes Jobangebot im ersten McDonald‘s der Neuen Bundesländer
anzunehmen. Er schwärmt von dem neuen Leben in Sachsen, sie hadert bereits damit. So hat Dea schon unzählige Behördengänge hinter sich und trotzdem fordert die „Bürokratie“ von ihr ständig neue Unterlagen. Immer wieder wird ihr
die Einbürgerung verweigert. Auch Erekle lernt schnell die „Bürokratie“ kennen. Warum verweigert sie ihm ein Visum ohne Arbeitsvertrag, wo doch umgekehrt sein Arbeitgeber ihm keinen Arbeitsvertrag ohne Visum ausstellen kann? „Machen
Sie doch eine Ausnahme“, fleht Erekle. Aber die deutsche Bürokratie kennt keine Ausnahmen.
Die Autorin und Regisseurin Tamó Gvenetadze lässt in ihrer modernen Medearezeption die Figuren von Hoffnung und Verzweiflung sprechen und fragt www.theater-plauen-zwickau.de nach der sozialen Ablehnung und den bürokratischen Hürden, denen Migrant:innen auf dem Weg in den deutschen Arbeitsmarkt begegnen.
Es spielen Sophie Hess, Philipp Andriotis und Patrick Bartsch.
Tickets gibt es an der Theaterkasse und online.
EUdaimonía (UA) von Tamó Gvenetadze | Ein utopisches Versprechen von Glückseligkeit | Uraufführung
Premiere in Zwickau: Do, 10. April, 19:30 Uhr, Theater hinterm Vorhang
Weiterer Termin: Mo, 21. Apr, 19:30 Uhr
Premiere in Chemnitz: Sa, 12. April, Spinnbau