Auswilderung von Wisenten – auch aus dem Tierpark Chemnitz
In den vergangenen Monaten sind im Rahmen des Erhaltungszuchtprogramms des Europäischen Zooverbandes EAZA neben zwei zweijährigen Wisentkühen aus dem Tierpark Chemnitz auch Wisente aus den Zoos Rostock, Bernburg, Berlin, Fota (Irland), Köln und Pilsen (Tschechische Republik) in den Tierpark Berlin umgezogen. Nachdem die zehn Wisentkühe sich in Berlin einige Monate lang aneinander gewöhnt hatten, wurden sie in einer Frachtmaschine von Frankfurt/Hahn nach Baku in Aserbaidschan transportiert. Begleitet wurden die Tiere von Expert:innen vom WWF und Tierpark Berlin.
Ziel war der 130.508 Hektar große Shahdag Nationalpark im Großen Kaukasus, wo die Tiere am Morgen des 23. November wohlbehalten in einem Eingewöhnungsgehege ankamen. Hier treffen sie später auf insgesamt 31 weitere Tiere, die in den vergangenen vier Jahren bereits ihren Weg zurück nach Aserbaidschan gefunden haben, darunter auch einige Kälber, die bereits im Nationalpark geboren wurden, sowie eine 2016 im Tierpark Chemnitz geborene und 2021 ausgewilderte Wisentkuh.
Wisente sind imposante und beliebte Bewohner von Wildparks und Zoos. Im Tierpark Chemnitz werden sie seit den 1980er Jahren gehalten und gezüchtet. Einige der hier geborenen Tiere leben wieder in freier Wildbahn.
Wiederansiedelungsprojekte sind wichtige Aufgaben der Zoos, und bei ihrer Umsetzung zeigt sich einmal mehr, wie wichtig Kooperation zwischen nationalen, europäischen und internationalen Einrichtungen ist.
Wisente waren früher in weiten Teilen Europas zu finden. Doch schrumpfende Lebensräume und Jagd führten bereits ab dem 11. Jahrhundert zum Rückgang der Wisent-Populationen. 1927 wurde dann der letzte Wisent im Kaukasus erschossen. Damit waren die majestätischen Wildrinder in ihrem natürlichen Lebensraum ausgerottet. Nur dank weniger Tiere in der Obhut zoologischer Einrichtungen konnte diese Tierart vor dem endgültigen Aussterben bewahrt werden.
Heute ziehen wieder Wisente durch Europäische Wälder. Die Geschichte der Wisente gilt als eine der hoffnungsvollsten im modernen Artenschutz, doch noch immer sind Maßnahmen nötig, um die Zukunft des Wisents längerfristig zu sichern.
(Quelle: Pressemitteilung des Tierparks Berlin)
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