Beeindruckend groß und dabei so gefährlich – das ist der Riesen-Bärenklau. Allein durch eine Berührung können schwerwiegende Hautentzündungen auftreten. Alle Pflanzenbestandteile, besonders aber der Pflanzensaft, enthalten phototoxisch wirkende Furocumarine. Diese Inhaltsstoffe werden bei Berührung der Pflanze durch die Haut aufgenommen und verursachen insbesondere bei Sonnenbestrahlung schwere Hautentzündungen. Nach 20 bis 48 Stunden bilden sich auf den betroffenen Hautpartien abgegrenzte Rötungen und es kommt zu Blasen- und unter Umständen zu Ödembildung, vergleichbar mit Verbrennungen zweiten bis dritten Grades. Diese Hautschädigungen heilen nur langsam ab und können Narben hinterlassen.
In Zwickau wird der giftigen Pflanze derzeit wieder der Kampf angesagt. Mitarbeiter des Tiefbauamtes und des Garten- und Friedhofsamtes sind seit Mitte Mai im Stadtgebiet unterwegs, um flächenhaft eine weitere Ausbreitung der giftigen Pflanze zu verhindern. Ihre Einsatzgebiete sind vor allem in Marienthal, Auerbach, Schneppendorf, Planitz und Oberrothenbach. Die weitaus größten Bestände befinden sich in den Gewerbegebieten nördlich und südlich der Reichenbacher Straße.
Besonders wichtig ist das Entfernen der Blüten, um die Reproduktion der Bestände zu verhindern. Die Blüten werden gesammelt und in einer Kompostieranlage thermisch behandelt, um die Keimfähigkeit der Samen dauerhaft zu zerstören.
An Standorten mit Massenbeständen erfolgt bei Vorliegen bestimmter Randbedingungen auch der Einsatz eines chemischen Bekämpfungsmittels. Das eingesetzte Mittel mit dem Produktnamen „Ranger“ gehört nicht zur Wirkstoffgruppe der Glyphosate und ist vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie zur Bekämpfung des Riesen-Bärenklau zugelassen. Eine entsprechende Genehmigung für die Stadt Zwickau wurde zu diesem Zweck erteilt.
Zur Bekämpfung dieser Pflanze aufgerufen sind auch alle Grundstückseigentümer und -nutzer!
Dabei ist einiges zu beachten:
- Es muss unbedingt Schutzkleidung (Handschuhe, Schutzbrille, langärmelige Kleidung) getragen werden!
- Wenn möglich bei bedecktem Himmel arbeiten, um Hautschäden durch den Pflanzensaft vorzubeugen.
- Pflanzensaftspritzer auf der Haut müssen sofort mit reichlich Wasser abgewaschen werden!
- Bei Vorkommen einzelner oder weniger Pflanzen können deren Blütenstände in einem Plastiksack verpackt mit dem Restmüll entsorgt werden. Die übrigen Pflanzenteile sind kompostierbar.
- Das Ausstechen der Wurzel ist wegen deren Pfahlform mühsam. Um die Pflanze dauerhaft abzutöten, sollte dabei der Pflanzenspross etwa 10 bis 15 cm unter der Erdoberfläche durchtrennt werden.
- Größere Mengen anfallender Blüten des Riesen-Bärenklau können zur fachgerechten Entsorgung auf dem Betriebshof des Garten- und Friedhofsamtes, Pöhlauer Straße 53b angeliefert werden. Dazu wird um Anmeldung bei der Stadtverwaltung Zwickau unter Telefon 0375 212629 gebeten.
- Sollten größere Bestände an Riesen-Bärenklau festgestellt werden, wird um Meldung unter Telefon 0375 836631 gebeten.
Darüber hinaus ist dafür Sorge zu tragen, dass im Umfeld der Bestände keine Kinder spielen bzw. Umgang mit Teilen der Pflanzen haben, um Gesundheitsschäden zu vermeiden!
Im Übrigen kann nur davor gewarnt werden, diese Pflanzen bewusst als Gartenzierpflanzen einzusetzen bzw. zu erwerben.
Die Mitarbeiter des Garten- und Friedhofsamtes und des Tiefbauamtes bedanken sich jetzt schon für die Unterstützung!