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„Kommunales Elterngeld“ für Pflegefamilien in Leipzig

Die Stadt Leipzig plant für 2025, Pflegeeltern mit einem zusätzlichen kommunalen Pflegegeld zu unterstützen. Ziel ist es, mehr Menschen zu ermutigen, Pflegefamilien zu werden und einem Pflegekind ein sicheres Zuhause zu bieten.

Pflegeeltern haben einen Anspruch auf Elternzeit, jedoch bislang nicht auf das Bundeselterngeld. Pflegeeltern in Leipzig sollen künftig mit dem „Kommunalen Elterngeld“ eine elterngeldähnliche Leistung erhalten können, wenn sie ihre Erwerbstätigkeit zeitweise ganz oder teilweise einstellen, um sich um ein aufgenommenes Kind zu kümmern. Bürgermeisterin Vicki Felthaus hat diesen Vorschlag eingebracht, und Oberbürgermeister Burkhard Jung hat ihn in seiner Dienstberatung bestätigt. Der Stadtrat muss den Vorschlag noch beschließen.

Das „Kommunale Elterngeld“ kann für bis zu 14 Monate ab der Aufnahme eines Kindes beantragt werden, das noch nicht acht Jahre alt ist. Die Höhe des Elterngeldes beträgt bis zu 840 Euro monatlich, abhängig davon, wie stark die Erwerbstätigkeit eingeschränkt wird. Diese Unterstützung ist zunächst für zwei Jahre vorgesehen, bis eine bundesweite Regelung für das Elterngeld von Pflegeeltern festgelegt wird.

„Wenn Kinder nicht bei ihren leiblichen Eltern leben können, dann ist grundsätzlich das Aufwachsen in einer Pflegefamilie für sie die beste Möglichkeit, um trotz aller Vorbelastungen gut heranwachsen zu können. Daher werden fortwährend Pflegeeltern gesucht, die bereit dazu sind, Kinder in besonderen Lebenssituationen zu begleiten. Mit dem ‚Kommunalen Elterngeld‘ soll es den Pflegeeltern gerade in der Anfangszeit ermöglicht werden, sich ohne finanzielle Sorgen vollumfänglich um ihr Pflegekind zu kümmern“, betont Jugendbürgermeisterin Vicki Felthaus.

Derzeit leben etwa 216 Kinder im Alter von null bis sechs Jahren in stationären Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe. Es werden weiterhin Pflegeeltern gesucht, die bereit sind, Kinder in besonderen Lebenssituationen zu begleiten. Das „Kommunale Elterngeld“ soll es Pflegeeltern ermöglichen, sich in der Anfangszeit ohne finanzielle Sorgen voll und ganz um ihr Pflegekind zu kümmern. Für die betroffenen Kinder ist dies eine wichtige Chance, familiäre Erfahrungen zu sammeln und stabile Bindungen zu entwickeln. Besonders für Pflegekinder im Alter von null bis sechs Jahren ist es wichtig, dass eine Pflegeperson anfangs zu Hause bleibt und sich intensiv um das Kind kümmert.

„Mit dem kommunalem Elterngeld senden wir ein starkes Signal für den Kinderschutz, die familien-ähnliche Unterbringung unserer Jüngsten und für die Wertschätzung von den vielen Pflegefamilien in unserer Stadt. Ich bin sehr glücklich, dass aus einer vor einigen Jahren entstandenen ersten Idee mit unserer Bürgermeisterin Felthaus nun eine echte familienpolitische Leistung für die Stadt Leipzig auf den Weg gebracht werden konnte“, freut sich Silko Kamphausen der amtierende Leiter des Amtes für Jugend und Familie. „Nun können wir noch mehr potenzielle Pflegeeltern für die unter Dreijährigen finden“.